Zusammenarbeit ohne Grenzen

Die internationalen Register setzten 2020 ihr Wachstum fort. Sie nutzten ihre Vernetzung, um Patientinnen und Patienten auch während der Covid-19-Pandemie Transplantationen zu ermöglichen

Die weltweite Zusammenarbeit erwies sich 2020 während der Covid-19-Pandemie als besonders wertvoll. Die internationalen Register unterstützten sich gegenseitig auch in operativen Belangen und tauschten regelmässig ihre Erfahrungen und ihr Wissen aus.

Tendenz zunehmend

Per Ende 2020 waren über 37,5 Millionen Menschen registriert, das sind etwa 1,5 Millionen mehr als im Vorjahr (2019: 36 Millionen). Auch die Anzahl Blutstammzellspenden nahm zu. 2019 wurden für unverwandte Transplantationen weltweit 20’330-mal Blutstammzellen entnommen, im Vorjahr 18’963-mal. Vier Fünftel* (16’406) waren Entnahmen aus peripherem Blut, aus dem Knochenmark erfolgten 3924 Entnahmen, was im Rahmen der Vorjahre liegt.

* WMDA Global Trends Report 2019. Aufgrund der komplexen Datenlage liegen erst die Auswertungen von 2019 vor.

Globale Solidarität

Dank der weltweit vernetzten Register haben Patientinnen und Patienten Chancen, einen passenden Spender, eine passende Spenderin zu finden. Das gilt auch für die Schweiz. Von den 154 unverwandten Transplantaten stammten 2020 denn auch nur 11 aus der Schweiz selbst. Das sind jedoch deutlich mehr als im Vorjahr (2019: 4).

Insgesamt kamen die Spenden aus 15 verschiedenen Ländern, die meisten aus Deutschland (79), gefolgt von Polen (19) und den USA (13). Dabei handelt es sich um diejenigen Länder, die am meisten Spenderinnen und Spender in ihren Registern verzeichnen.

Die 70 Blutstammzellspenden sowie 4 Nabelschnurbluteinheiten aus der Schweiz gingen in die USA (16), nach Frankreich (6), Grossbritannien (6) und in 16 weitere Länder (inkl. Schweiz).

3 19 2 2 1 CZ 3 2 79 5 13 16 2 1 11 11 4 9 6 7 5 4 4 6 1 CY 2 FI 1 EE 1 HR 1 NO 2

Herkunft der Produkte 2020 für Schweizer Patienten

Bestimmungsort der CH-Produkte 2020

Neue IT-Plattform

Bei der World Marrow Donor Association (WMDA) stand 2020 neben der Covid-19-Pandemie die Weiterentwicklung der Datenbank, über die weltweit sämtliche Suchen nach unverwandten Spendern laufen, im Zentrum. Die vor Jahrzehnten entwickelten Plattformen sind teilweise heute noch in Gebrauch und müssen in eine moderne IT-Umgebung überführt werden. 2020 wurden mögliche Lösungen mithilfe von Fördergeldern der EU evaluiert. Das Schweizer Register, das im Board der WMDA für die Finanzen verantwortlich ist, setzt sich für eine Lösung ein, die finanziell tragbar ist und keine Erhöhung des Mitgliederbeitrags erfordert. Dies umso mehr, als die Covid-19-Pandemie viele Register vor zusätzliche finanzielle Herausforderungen stellt.